Abschlussbericht Projekt Koloniebildung (1999)

I. Einführung und Fragestellung

Vorwort

Es ist der Förderung des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur zu verdanken, daß dieses Projekt zustande gekommen ist. Dank gilt auch der Universität Hannover, die 20.000 Mark zusätzlich aus dem Topf der Zentralen Forschungsförderung bereitstellte. Der erkenntnistheoretische Leitgedanke des Projekt ergab sich aus einer Gretchenfrage der Migrationsforschung, nämlich dem alten Streit darum, ob die Selbstorganisation von Migranten zu Ghettobildung oder zu struktureller Integration, auch Empowerment, d. h. (Selbst-)Befähigung zu kultureller Kompentenz, genannt, führen wird.

Um dieser sterilen Dichotomie, die der Ideologie modernitätsmäßiger Realitätsdeutung geschuldet ist, aus dem Wege zu gehen, erschien es sinnvoll, den prozeßsoziologischen Ansatz von Norbert Elias und die subjektorientierte Migrationsforschung der britischen Cultural Studies-Schule in die Konzeption des Projekts einzubeziehen. Beide theoretische Zugangsweisen haben gute Dienste geleistet bei der Analyse diasporischer Identitätsbildung im sozialen Milieu der türkischen communities, die mit diesem Projekt modellhaft für die Stadt Hannover geleistet wurde. Daß dabei manch alter Theoriezopf nach Art von Fijalkowski oder Esser gefallen ist, mag als positiver Nebeneffekt gelten.

Für die theoretischen Debatten und die Methodendiskussion war die wissenschaftliche Kooperation mit den MigrationsforscherInnen des Instituts für Soziologie der Universität Hannover; mit Prof. David Morley und Prof. Kevin Robins (beide Vertreter der britischen Cultural Studies) sowie mit den BearbeiterInnen des Forschungsprojektes „Die türkischen Kolonien in Bamberg und Colmar“ an der Universität Bamberg besonders fruchtbar, was die anderen zahlreichen Kontakte nicht abwerten soll.

Für die objektive Empirie des Projekts (Arbeitsstatistiken, Vereinsregister etc.) war die gute Kooperation der Ämter der Kommune, des Landes und des Bundes in Hannover sowie auch der Stelle für dezernatübergreifende Ausländerangelegenheiten der Stadt Hannover ausgesprochen hilfreich.

Die mit den Methoden der qualitativen Sozialforschung durchgeführten Interviews zeigen ziemlich deutlich das Prozeßuale diasporischer Identitätsbildung: Die erfolgreiche Integration im ‚Subsystem‘ Wirtschaft der bundesdeutschen Gesellschaft wird identitätspolitisch für eine „selbstorganisierte Integration“ in den türkischen Wir-Gruppen — sprich communities — genutzt, ja regelrecht inwertgesetzt.

Die mit der gelungenen Teilintegration im sozio-ökonomischen Hegemonialsektor der bundesdeutschen Gesellschaft angeeigneten individuellen Fähigkeiten und Kompetenzen werden in die türkischen communities transportiert und dort vergemeinschaftet. Dabei kommt es zu selbstbestimmten Adaptionsprozessen, die weit mehr sind als nur eine defensive oder bloß reaktive Zwangsanpassung.

Den real vorgefundenen Identitätsbildungen der türkischen Diaspora in Hannover wird das modernisierungstheoretische Konstrukt einer Blockade von Tradition und Moderne nicht gerecht. Was wir vielmehr im Verlauf des Forschungsprozeß entdeckt haben, ist jener komplexe, sprich verschachtelte Zusammenhang von Herausbildung moderner kollektiver Identitäten, die sich der Besitzergreifung und Assimilation durch die Hegemonialkultur erwehren, indem sie die ihnen zur Verfügung stehenden kulturellen Traditionsbestände verflüssigen. In diesem Sinne definiert Stuart Hall „hybride Diaspora-Identitäten“ als neotraditionale Ethnizitäten.

Diese werden von ihm positiv begriffen als identitätspolitische Abwehrform gegenüber Besitzergreifung, Kontrolle und Assimilation. Etwa bei Frau Güler und Herrn Akpınar sind Realitätsdeutungen und Verhaltensbildungen selbstbestimmter (Teil-)Integration erkennbar, was sie auch dazu befähigt, Diskriminierungen und Isolierungen ‚abzufedern‘.

Abschließend bleibt noch festzuhalten, daß der in dieser Studie enthaltene Forschungsertrag weder ohne das starke Engagement unserer studentischen MitarbeiterInnen, noch ohne die Anregungen, Kritiken und Korrekturen, die auf wissenschaftlichen Tagungen gemacht wurden, hätte kompiliert werden können.

Gelebt aber hat das Projekt von der Bereitschaft und Unterstützung durch ‚seine‘ türkischstämmigen Interviewten: Ihnen gilt unser abschließender Dank.

Hannover, im Februar 1999
Prof. Dr. Ingolf Ahlers

Einführung

Der Ausgangspunkt des Projekts war eine alte Streitfrage der Migrationsforschung gewesen. Sie lautet: Wird die Entstehung ethnischer communities (manchmal auch „ethnische Kolonien“ genannt) zur Ghettobildung führen — mit all ihren bedrohlichen Folgen für die Gesamtgesellschaft — oder weist dieser Prozeß eine grundsätzlich positive Tendenz auf, indem er die Beteiligten handlungsfähiger macht und ihr Selbstbewußtsein stärkt? Auf Schlagworte reduziert, lautete die Alternative „Ghetto“ oder „Empowerment“?

Um genau zu sein, wurde diese Frage Anfang der 80er Jahre aufgeworfen durch Publikationen von Friedrich Heckmann und Georg Elwert, die den bis dahin gültigen Konsens über die schädliche Wirkung möglicher und realer Ghetto-Bildungen im Zug der Einwanderung von Arbeitsmigranten in Frage stellten. Tatsächlich hatte sich die Migrationsforschung in der BRD viel zu lange mit dem unzulänglichen, aber von der staatlichen Politik vorgegebenen Analyserahmen „Remigration oder Vollassimilation“[1] abgefunden. Dabei mehrten sich schon in der Ära Brandt die Alarmrufe, daß sich in den bundesdeutschen Großstädten zahlenmäßig beachtliche Minderheiten dauerhaft etablierten, die auf dem Wege der Segregation Distanz zur hiesigen Mehrheitsgesellschaft wahrten, bzw. von dieser auf Distanz gehalten wurden.

In der Folge erfuhr dieser sich bereits in Gang befindliche Segregationsprozeß — speziell in Bezug auf die türkischstämmigen MigrantInnen — unter dem Schlagwort „Ghettoisierung“ breite öffentliche Behandlung. Schon damals ging der Spiegel mit einer reisserischen Titelgeschichte[2] und einem plakativen Titelbild („Gettos in Deutschland: Eine Million Türken“) voran. Diese alltagsweltliche Furcht vor der „Ghettobildung“ prägte auch den wissenschaftlichen Diskurs hierzulande, ohne daß dieser eigenständige Konzepte hervorbrachte. Erst über den Umweg der Rezeption einschlägiger Ergebnisse der US-amerikanischen Migrationsforschung kam die notwendige wissenschaftliche Debatte ins Rollen. Unter Berufung auf US-amerikanische Erfahrungen führte nämlich Friedrich Heckmann den Begriff der „ethnischen Kolonie“ als Alternative zu „Ghetto“ in die bundesdeutsche Debatte ein und warb damit zugleich für eine neue, positive Sichtweise des Segregationsprozesses.[3] Unterstützung fand er hierin u. a. bei Georg Elwert, der mit seiner umstrittenen These von der „gesellschaftlichen Integration durch Binnenintegration“[4] die Bildung „ethnischer Kolonien“ als „ersten Schritt zur Integration“ interpretiert sehen wollte. Die Gegenposition wurde am prominentesten von Hartmut Esser vertreten, dessen modernisierungstheoretisch untermauertes Verdikt, das ethnische Ghetto sei zu allererst eine „Mobilitätsfalle“, breite Zustimmung in Fachkreisen fand.[5]

Davon jedoch weitgehend unbeeindruckt beschäftigte sich der Mainstream der empirischen Migrationsforschung hauptsächlich mit Makro-Strukturen (strukturelle Benachteiligung von Migranten auf gesamtgesellschaftlicher Ebene; „Unterschichtung“) oder wählte einen mikrosoziologischen Zugang, konzentrierte sich also auf individuelle Bewußtseinsprozesse von MigrantInnen.[6] Die Zwischenebene hingegen, die Heckmann und Elwert mit der Begriffssetzung „ethnische Kolonie“ versucht hatten ins Blickfeld zu rücken, blieb weiterhin außen vor.

1988 schließlich forderte Fijalkowski in einer programmatischen Schrift, nun endlich auch „die kollektiven Effekte individuellen Handelns“ zu berücksichtigen, und formulierte neue, auf diese „Meso-Ebene“ zielende Leitfragen für die bundesdeutsche Migrationsforschung:

„... werden die verschiedenen neuen ethnischen Minoritäten, die es in unseren Städten gibt und die ein verschieden hoch entwickeltes Bewußtsein von Gruppenzusammengehörigkeit haben, dieses Bewußtsein in der bevorstehenden Entwicklung eher verlieren; oder werden sie dies Bewußtsein eher vermehren und dann die institutionelle Ausdifferenzierung eigener Gemeinden betreiben“?

Und, für den Fall, daß letztere Möglichkeit eintritt:

„... welcher Spielart und gesellschaftlichen Stellung würden solche Gemeindebildungen angehören? Würden sie eher zum philogenen, durch freie Neigung bestehenden, oder eher zum irredentorischen, als Basis für Irredenta-Bewegungen geeigneten, Typ tendieren“?[7]

Trotz des so prominent und dringlich eingeklagten „Forschungsbedarfs auf der Meso-Ebene“[8] wurde das Feld nur spärlich bearbeitet.[9] Der Wunsch, diesem Mangel abzuhelfen, stand also am Anfang des Projekts.

Fragestellung

Es stellte sich bald heraus, daß es notwendig war, Fijalkowskis Fragen und Thesen „gegen den Strich zu bürsten“. Denn zwar konnten wir uns seine Forderung, den Blick auf die Bildung von Migranten-communities zu richten und diese als intermediäre Akteure ernstzunehmen, ohne weiteres zu eigen machen. Doch bei intensiverer Auseinandersetzung erwies es als sich als sehr hinderlich, sich bei der Ausrichtung des Forschungsinteresses vorrangig von der Sorge um die schädlichen Folgen einer möglichen Ghettobildung leiten zu lassen, die unüberhörbar auch in Fijalkowskis — obwohl bewußt abstrakt formulierter — Alternative von „philogen vs. irredentorisch“ anklingt.

Daß diese Perspektive der Gefahrenabwehr auch in der Konzeptionsphase des Projekts eine Rolle gespielt hat, zeigt der Stellenwert des Begriffs „ethnisches/religiöses Protestpotential“ im Titel, unter welchem Förderung für das Projekt beantragt wurde. Da jedoch die Konzentration auf „Protestpotentiale“ den Forschungsblick immer wieder auf die unausgesprochen dahinterstehende Forderung nach reibungsloser „Integration“ zu verengen drohte, wurde diese Kategorie als Referenzpunkt des Projekts fallengelassen und durch den weitergefaßten, neutraleren Begriff der „Lebensbewältigung“ — der Konflikte ebenfalls nicht ausschließt, aber nicht zum Hauptfokus macht — ersetzt.

Eine weitere notwendige Modifikation des Forschungsdesigns ergab sich aus der gegenüber dem Projektantrag stark geänderten finanziellen und personellen Ausstattung. War es ursprünglich einmal geplant gewesen, zwei Städte in Niedersachsen miteinander zu vergleichen — und zwar eine Kleinstadt der Größenordnung von Celle oder Hameln mit der Großstadt Hannover, wo mit mehr als 23.000 türkischstämmigen Einwohnern über ein Fünftel aller türkischen Staatsbürger in Niedersachsen beheimatet sind —, mußte angesichts der fehlenden zweiten Wissenschaftlerstelle auf diese niedersächsische Vergleichsebene verzichtet werden. Das Forschungsvorhaben wurde folglich ganz auf Hannover konzentriert.

Auch der im Antrag formulierte Anspruch, Gemeindebildung umfassend im Sinne der Herausbildung eines „Netzwerkes des Vertrauens“ zu verstehen und, statt sich nur auf formal, d.h. vereinsrechtlich organisierte Strukturen zu konzentrieren, ein „Gemeinde“-Konzept zugrunde zu legen, das auch informelle Informations- und Beistandsstrukturen, persönliche Kontakte etc. einschließt, konnte aus Gründen mangelnder Arbeitskapazität nicht wirklich befriedigend eingelöst werden. Als Ergebnis dieser Modifikationen ergaben sich folgende Leitfragen für das Projekt:

  1. Welche Formen von organisierten, auf Dauer gestellten community-Strukturen haben sich bei den türkischstämmigen MigrantInnen in Hannover über die letzten Jahrzehnte gebildet?
  2. Was bedeuten diese institutionalisierten Angebote der jeweiligen communities für die Individuen und ihre Lebensbewältigung?

Bei der letzten Fragestellung kommt es nicht nur auf die Ich- und Wir-Konstruktionen in bezug auf eine wie auch immer geartete türkische community an, sondern auch auf die Relevanz, die deren fragmentarischer Charakter für diese Konstruktionen hat. Denn obwohl es in der BRD-Gesellschaft einerseits einen unleugnenbaren Zwang hin zu bipolaren Selbstkonstruktionen („ich bin Türke — du bist Deutscher“) gibt, ist andererseits aber auch die fast beliebig multiplizierbare Facettenhaftigkeit der idealiter als homogen konstruierten Pole unübersehbar. Praktisch heißt das, daß eine türkischstämmige Migrantin sich sowohl unter einem Druck seitens der tendenziell eher abweisenden Mehrheitsgesellschaft als auch seitens anderer Mit-Migranten befindet, sich jederzeit als „Türkin“ zu bekennen. Gleichzeitig aber könnte sie allein in Hannover unter fast 40 verschiedenen, offiziell etablierten Vergemeinschaftungsangeboten mit explizitem Bezug zum Türke/Türkin-Sein wählen. Sie kann sich beispielweise dem alevitischen Kulturverein „Çağdaş Dostlar e.V.“ mit seinem betont laizistischen Zungenschlag anschließen, für den jedoch eine Demonstration unter der türkischen Fahne undenkbar wäre. Oder sie kann der „Türkischen Familienunion e.V.“ beitreten, die eine mehr oder weniger offen rassistische Spielart der türkisch-islamischen Synthese vertritt und ihre Versammlungen in einer ehemaligen Lagerhalle auf einem Hinterhof direkt an den Bahngleisen abhält. Oder sie fühlt sich eher im „Türkisch-deutschem Club e.V.“ beheimatet, der als Lobbyverband türkischstämmiger UnternehmerInnen als Tagungsort das Hotel Intercontinental bevorzugt. Die eine, einheitliche, durch nationale Selbstidentifikation unterfütterte türkische Migranten-community ist auch in Hannover eine Fiktion, wenn auch eine Fiktion mit offenbar hohem Wünschbarkeitswert.[10] Aus diesem Grund wird hier der Begriff community in seiner konkreten Anwendung auf die Türkischstämmigen in Hannover vorwiegend Plural benutzt: die türkischen communities von Hannover.[11]

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Hinweis des Autors
Der vorliegende Text wurde 1999 als Abschlussbericht des Projekts „Gemeindestrukturbildung und ethnisches/religiöses Protestpotential bei türkischstämmigen Migrantinnen und Migranten in Niedersachsen“ an die Förderinstitution fertigestellt und seither nicht publiziert. Diese Onlinefassung von 2020 stellt somit die Erstveröffentlichung dar. Das Copyright liegt beim Autor.

Fußnoten

1
Ein für die frühere Phase typischer Veröffentlichungstitel lautete etwa: Gastarbeiter. Integration oder Rückkehr. Grundfragen der Ausländerpolitik (Freund, Wolfgang S. (Hg.), Neustadt/Weinstr. 1980), aber auch 1987 titelte das IZ: Ausländer — zwischen Integration und Remigration. (Informationszentrum Sozialwissenschaften (Hg.), Bonn 1987)
2
o.V. „‚Die Türken kommen — rette sich, wer kann‘“ in: Der Spiegel Hamburg 1973 (Jg.27 Heft 31) S.24-34
3
Heckmann, Friedrich Die Bundesrepublik: ein Einwanderungsland? Zur Soziologie der Gastarbeiterbevölkerung als Einwandererminorität Stuttgart 1981; ders. „Ethnischer Pluralismus und ‚Integration‘ der Gastarbeiterbevölkerung. Zur Rekonstruktion, empirischen Erscheinungsform und praktisch-politischen Relevanz des sozialräumlichen Konzepts der Einwandererkolonie“ in: Vaskovics, Laszlo A. (Hg.) Raumbezogenheit sozialer Probleme Opladen 1982 S.157-181 (Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Forschung Bd.35)
4
Elwert, Georg „Probleme der Ausländerintegration. Gesellschaftliche Integration durch Binnenintegration?“ in: Kölner Zeitschrift für Sozialwissenschaft und Sozialpsychologie Köln 1982 (Jg.34 Heft 4) S.717-731
5
Esser, Hartmut „Ethnische Kolonien: ‚Binnenintegration‘ oder gesellschaftliche Isolation?“ in: Hoffmeyer-Zlotnik, Jürgen H.P. (Hg.) Segregation und Integration. Die Situation von Arbeitsmigranten im Aufnahmeland Mannheim 1986 S.106-117; ders. „Ethnische Differenzierung und moderne Gesellschaft“ in:Zeitschrift für Soziologie Stuttgart 1988 (Jg.17) S.235-248
6
Überblicksdarstellungen zur Entwicklung der Migrationsforschung in der Bundesrepublik geben: Angenendt, Steffen Ausländerforschung in Frankreich und in der Bundesrepublik. Gesellschaftliche Rahmenbedingungen und inhaltliche Entwicklung eines aktuellen Forschungsbereichs Frankfurt/M. 1992 (Deutsch-französische Studien zur Industriegesellschaft Bd.14); Treibel, Annette Engagement und Distanzierung in der westdeutschen Ausländerforschung. Eine Untersuchung ihrer soziologischen Beiträge Stuttgart 1988; zur älteren Diskussion: Mehrländer, Ursula Ausländerforschung 1965 bis 1980. Fragestellungen, theoretische Ansätze, empirische Ergebnisse Bonn 1987
7
Fijalkowski, Jürgen Ethnische Heterogenität und soziale Absonderung in deutschen Städten. Zu Wissensstand und Forschungsbedarf Berlin 1988 (Ethnizität und Gesellschaft, Occasional papers Nr.13) S.12
8
So der Untertitel von Fijalkowskis Referat auf dem 23. Deutschen Soziologentag. Siehe: Friedrichs, Jürgen (Hg.) Technik und sozialer Wandel. 23. Deutscher Soziologentag 1986: Sektions- und Ad-hoc-Gruppen Opladen 1987 S.579-583
9
Fijalkowski selbst initiierte folgendes Projekt: Fijalkowski, Jürgen; Gillmeister, Helmut Ausländervereine — ein Forschungsbericht. Über die Funktion von Eigenorganisationen für die Integration heterogener Zuwanderer in eine Aufnahmegesellschaft — am Beispiel Berlins Berlin 1997 (Völkervielfalt und Minderheitenrechte in Europa Bd.5)
Das heißt, es wurde uns von unseren GesprächspartnerInnen häufig vermittelt, daß es früher einmal eine solche Homogenität gegeben habe — ein versunkenes „goldenes Zeitalter“ also, das allerdings jeweils individuell höchst unterschiedlich datiert wurde.
Unter diesem Titel erschien auch die erste Veröffentlichung aus dem Projekt, siehe: Fußnote